Was bedeutet „echte“ Selbstfürsorge?
Das Wort “Selbstfürsorge” begegnet uns überall in den Medien, in der Werbung als unschlagbares Verkaufsargument, in Ratgebern usw…
Wir haben alle eine gewisse Vorstellung davon, was damit gemeint sein könnte, z.B. dass ich mir etwas “Gutes” tue, dass ich mir Zeit für mich nehme und mich um mich selbst kümmere. Und ja, das hat mit Selbstfürsorge zu tun.
Aber was tut mir “wirklich” gut? Und wo kompensiere ich etwas durch “vermeintliche” Selbstfürsorge? Inspiriert von einer großartigen Podcastfolge von @spirilovers (27. März 2024, “Selbstfürsorge mit Thorsten und Anita”, unbedingt anhören, soo augenöffnend!!!) und weil es mir auch persönlich aktuell ein wichtiges Anliegen ist, habe ich darüber einen neuen Blogbeitrag geschrieben.
PS: Falls du Mira und Philipp von @spirilovers noch nicht kennst, dann kann ich sie dir nur allerallerwärmstens ans Herz legen: Mira macht so wundervolle und wertvolle Arbeit für alle Kinder und inneren Kinder MIRA und das fliegende Haus, Baemz, Podcast Spiri Lovers von Mira & Philipp. In diesem Reel „Wie alles begann“ erfährst du mehr über sie.
Was bedeutet “echte” Selbstfürsorge?
Mira und Philipp haben im Spiri Lovers Podcast folgendes dazu gesagt: „“Echte“ Selbstfürsorge bedeutet, ganz klar zu erkennen was ich gerade WIRKLICH und nicht nur „vermeintlich“ brauche und das auf gesunde Art und Weise in Einklang zu bringen mit dem System, in dem ich lebe.“
Aber zu spüren, was ich wirklich brauche, ist gar nicht so einfach. Denn das Hineinspüren ist oftmals verbunden mit alten schmerzhaften Erfahrungen. Damals haben wir gelernt, besser nicht so genau hinzuspüren und Dinge lieber so zu tun, dass sie anderen und im Außen passen. Dadurch haben wir aber eines aufgehört, nämlich authentisch wir selbst zu sein.
So trauen sich viele Menschen im heutigen Leben nicht zur Ruhe zu kommen, denn das könnte schmerzhaft und gefährlich werden für das innere Kind.
Echte Selbstfürsorge bedeutet, Schritt für Schritt wieder zu mir selbst zurückzufinden, mich meinen Themen zu stellen, alte – nicht mehr stimmige – Muster Stück für Stück aufzulösen und mir immer mehr zu erlauben authentisch ich selbst zu sein. Dabei wird es Schritte vorwärts und auch Schritte zurück geben, denn Entwicklung ist nie völlig linear. Aber entscheidend ist es, auf dem Weg zu bleiben und ihn weiter zu gehen.
Was ist „vermeintliche“ Selbstfürsorge?
Hier machen Mira und Philipp auf einen sehr wichtigen Aspekt aufmerksam: Wir benutzen Selbstfürsorge immer wieder, um den „Schrott“, den wir in unserem Alltag „hegen und pflegen“, zu überdecken.
Wir kompensieren also das, was in unserem Leben nicht so läuft, wie wir es uns wünschen würden, damit, dass wir uns „etwas Gutes tun“, z.B. etwas Schönes kaufen, ins Spa oder ein tolles Restaurant gehen, etc. Ja, auch das hat natürlich seine Berechtigung, macht Freude, tut gut, aber wenn wir genauer hinschauen häufig eher auf einer oberflächlichen Ebene, nicht tief im Herzen.
Denn wenn ich im Herzen hart mit mir selbst umgehe, dann nützen auch schöne Dinge oder entspannende Momente im Außen nichts. Bzw. helfen sie mir vielleicht die aktuelle Situation aufzuhübschen oder auszuhalten, aber nicht nachhaltig für mich lebenswert und nach meinen authentischen Bedürfnissen zu gestalten.
Mit „vermeintlicher“ Selbstfürsorge kaschieren wir also lediglich unsere Themen, unsere Wunden und nehmen die Emotionen dahinter nicht wahr, drücken sie vielleicht sogar weg. Das kostet unglaublich viel Energie und hat wenig mit Selbstfürsorge zu tun.
Was heißt das jetzt für mich?
Ich gebe dir einen Einblick, wie meine persönliche Selbstfürsorge gerade aussieht. Ich erlebe aktuell eine sehr anspruchsvolle und immer wieder fordernde Zeit, durch unterschiedliche Themen im Außen. Und da kommen sie wieder des Weges: alte Muster, Themen und Wunden. Diese sind bei uns tief verankert und klopfen immer mal wieder an. Daher bin ich unendlich dankbar, dass ich mir immer wieder persönliche Unterstützung holen kann und es auch tue. Seien es wundervolle Menschen in meinem Umfeld, die mir zur Seite stehen, oder professionelle Unterstützung durch Coaching, Supervision und Therapie. Das hilft mir sehr und das gestehe ich mir zu. Niemand kann und niemand muss das allein schaffen. Das ist meine Selbstfürsorge.
Und letztendlich ist es so: wenn ich mich selbst und meine wahren, tiefliegenden Bedürfnisse (wieder) wahrnehme, wenn ich mich traue, Schritt für Schritt zu meinem echten, authentischen ICH zu gelangen, dann mache ich automatisch das, was aus tiefstem Herzen gut für mich ist, ganz natürlich und authentisch. Und genau das ist Selbstfürsorge, „echte“ Selbstfürsorge.