Selbstzweifel
Sie sind für viele Menschen ein stetiger Begleiter, ganz besonders für feinfühlige, hochsensible Menschen.
Ist es gut genug, was ich tue?
Hat meine Arbeit einen Wert?
Werde ich als Person geschätzt so wie ich bin?
Ich kenne diese Zweifel nur zu gut. Ich habe schon früh gelernt: wenn ich viel leiste, wenn ich freundlich, hilfsbereit und bescheiden bin, wenn ich das tue, was andere (scheinbar) von mir erwarten, dann erhalte ich die Wertschätzung, nach der ich mich sehne.
Das Gefühl wertgeschätzt, geliebt und gesehen zu werden, das brauchen wir alle. Es gehört zum Menschsein dazu. Wir brauchen diese Bestätigung umso mehr, wenn wir uns gerade in herausfordernden Zeiten befinden, wenn Dinge nicht so laufen, wie wir sie uns erwartet, erhofft, oder gewünscht hätten.
Dann ist unsere innere Kritikerin blitzschnell zur Stelle. Dann reißen alte Wunden wieder auf, die weh tun. Mitunter sehr weh.
Wenn wir in dieser Situation Wertschätzung und Zuspruch aus unserem Umfeld erwarten, sie aber aus welchen Gründen auch immer nicht erhalten, wird unser Schmerz umso größer. Das macht uns unfrei, abhängig und zu Getriebenen.
Wie kann ich damit umgehen?
Versuche dir gegenüber das Mitgefühl aufzubringen, das du anderen dir nahestehenden Menschen in einer solchen Situation entgegenbringen würdest. Der Schmerz ist da und er darf gefühlt und ausgedrückt werden.
Nimm dich selbst in den Arm.
Sprich freundlich und tröstend mit dir.
Und dann wende deinen Blick ganz bewusst auf das, was du schon geschafft hast, was dir gut tut, was dir Freude bereitet. Und tue es.
Denn die einzige Person, deren Wertschätzung wirklich essenziell für dich ist, das bist du selbst!